VdDK
Positive Bilanz für 2012

Auf seiner Jahrespressekonferenz hat der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V. (VdDK), Herford, eine durchweg positive Bilanz des Jahres 2012 gezogen. VdDK-Geschäftsführer Dr. Lucas Heumann dazu: „Wie von uns bereits vor einem Jahr prognostiziert, hat sich insbesondere der Inlandsmarkt als stabil herausgestellt. Der zunehmende Küchenkonsum im Binnenmarkt und eine deutlichere Neigung der Verbraucher, möglichst werthaltige Küchen zu erwerben, haben das Inlandsgeschäft zum Motor der Konjunktur der deutschen Küchenmöbelindustrie gemacht.“
Positiv, aber deutlich schwächer beurteilt der VdDK demgegenüber schon jetzt das Auslandsgeschäft 2012. Negativ bemerkbar macht sich, dass in einer Reihe von europäischen Staaten deutliche Rezessionserscheinungen sichtbar sind, heißt es in einer Pressemitteilung. Heumann: „Die gesamte südeuropäische Region ist von klarer Kaufzurückhaltung der Verbraucher geprägt. Zudem ist der für die deutsche Küchenmöbelindustrie besonders wichtige holländische Markt nunmehr im vierten Jahr in Folge rückläufig.“
Dass die deutsche Küchenmöbelindustrie dennoch auch im Auslandsgeschäft leicht zulegen konnte, führt Heumann darauf zurück, dass sich im Kontext zur Euro-Schuldenkrise die deutlich höhere Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Küchenmöbelindustrie gegenüber ausländischen Konkurrenten erneut bestätigt hat.
Nach Auffassung des Fachverbandes hat die deutsche Küchenmöbelindustrie daher im Vergleich mit ausländischen Wettbewerbern Marktanteile insgesamt dazugewonnen – und zwar auch in Regionen, in denen ein Wachstum des Küchengeschäftes nicht festgestellt werden konnte. Heumann bestätigt, dass diese Einschätzung ebenfalls für das letzte Quartal des Jahres 2012 gilt. Nach Angabe des VdDK-Geschäftsführers führt der Verband eine interne Auftragsstatistik, die sehr zeitnah Entwicklungen des Gesamtmarktes widerspiegelt. „Aus dieser Statistik geht hervor, dass sich bis Jahresende an den vorgenannten, generellen Tendenzen nichts ändern wird.“
Deutlich zurückhaltender ist der Verband der Küchenmöbelindustrie bei der Einschätzung der Perspektiven für 2013. Hier erwartet der VdDK kurzfristig keinerlei Besserungen im Auslandsgeschäft. Eher das Gegenteil: In den europäischen Kernmärkten werden sich die Rezessionserscheinungen verstärken. Sie sind nach Auffassung des Verbands das Ergebnis von starken Konsolidierungsbemühungen der jeweiligen Regierungen – zu Lasten des privaten Konsums.
Auch im Inland erwartet der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie im Jahr 2013 eine relative Beruhigung. „Die Bundesrepublik ist gesamtwirtschaftlich stark vom Export abhängig. Rezessionserscheinungen im Ausland belasten also auch die Exportzahlen der deutschen Wirtschaft.“ Und Heumann weiter: „Daher erwarten wir, dass die fiskal-ökonomischen Probleme vieler europäischer Staaten im Jahre 2013 auch die deutsche Realwirtschaft erreichen werden.“
Ein erstes Signal, so Heumann, ist die für Juli 2012 erstmals negative Einschätzung der Konjunkturerwartungen in der Bundesrepublik Deutschland durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Diese Abschwächung der Konjunkturerwartung wird sich nach Auffassung des VdDK im Jahr 2013 in den tatsächlichen Umsatzergebnissen widerspiegeln.
Heumann ist dennoch optimistisch: „Die Geschäftsberuhigung 2013 im Inland wird im wörtlichen Sinne nur eine ‚Beruhigung‘ sein und keine Rezession. Dafür ist der deutsche Markt zu stark und zu stabil. Auch stellen wir fest, dass die deutliche Tendenz zu werthaltigeren Küchen anhält. Das legen nicht nur die Analysen unserer Mitgliedsunternehmen nahe, auch die statistischen Zahlen der internen Auftragsstatistik des Verbandes bestätigen dies.“
„Ich sehe die maßgebliche Ursache darin, dass die Verunsicherung der Verbraucher durch die Euro-Schuldenkrise zu einer spürbaren Flucht in Sachwerte geführt hat“, so Heumann weiter. „Unverändert historisch niedrige Zinsen, geringe Inflationsraten und die Steigerung der Realeinkommen breiter Bevölkerungsteile verstärken diesen Trend. Insgesamt also wird 2013 nach unserer Auffassung zwar weiterhin ein Wachstum zu erwarten sein, allerdings in deutlich geringerer Größenordnung als im laufenden Jahr.“




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