Steinhoff-Bilanzskandal
Ex-Manager muss in Haft

Das Landgericht Oldenburg verurteilte einen ehemaligen Manager des Möbelkonzerns Steinhoff wegen Steuerhinterziehung zu einer sechsjährigen Haftstrafe, wie der NDR berichtet. Hierbei handelte es sich bereits um die dritte Verurteilung dieser Art.

Da die Ermittlungen jedoch zu lange gedauert hatten, müsse der 65-Jährige nur vier Jahre Haft antreten, so ein Sprecher des Landgerichts. Zusätzlich wurde eine Geldstrafe von 252.000 Euro verhängt. Der Angeklagte soll in seiner Funktion als Geschäftsführer von europäischen Firmen des Konzerns im Zeitraum zwischen Oktober 2008 und August 2012 mehr als 26 Millionen Euro hinterzogen haben.
Bereits Mitte Februar hatte der Angeklagte zu Prozessbeginn seine Schuld gestanden, die Bilanzwerte des Möbelkonzerns mussten daraufhin geändert werden. Das Gericht beziffert den Steuerschaden auf rund 6,7 Millionen Euro und sprach den Angeklagten in 20 Fällen schuldig. Der Ex-Manager wurde schon zuvor zweifach wegen privater Steuerhinterziehung verurteilt – die Schuldsprüche wurden in der aktuellen Verurteilung miteinbezogen.

Steinhoff, mit Sitz im niedersächsischen Westerstede, galt lange Zeit als zweitgrößter europäischer Möbelkonzern. Durch das Bekanntwerden der Steuermanipulation brach der Börsenwert des Konzerns im Jahr 2017 fast vollständig ein.

Der ehemalige Steinhoff-Chef Markus Jooste hatte sich bereits im März dieses Jahres das Leben genommen, nachdem er von der südafrikanischen Finanzaufsichtsbehörde (FSCA) zu einer Geldstrafe von 475 Mio. Rand (umgerechnet über 20 Mio. Euro) verurteilt worden war. Zudem hatte das Landgericht Oldenburg einen Haftbefehl gegen ihn erlassen wegen umfassenden Finanzbetrugs. MÖBELMARKT online berichtete. 


zum Seitenanfang

zurück