Pfleiderer
Holzindustrie in Alarmstimmung

Die Tatsache, dass immer mehr eigentlich stofflich nutzbares Holz vorschnell zum Verbrennen in die Öfen wandert, versetzt die Holzindustrie in ganz Europa in Alarmstimmung, heißt es in einer Pressemitteilung der Pfleiderer AG. „Schluss mit der Vernichtung von Werten, Schluss mit der einseitigen Förderung der Bioenergie“, fordert auch die Pfleiderer AG und schließt sich damit eigenen Angaben zufolge dem Protest von Herstellern aus ganz Europa an. Wie berichtet wird, haben die Unternehmen, organisiert im Europäischen Holzwerkstoffverband EPF (European Panel Federation), den 29. Oktober zum Internationalen Aktionstag erklärt; an diesem Tag wollen die Unternehmen angepasst an die jeweilige Situation vor Ort in unterschiedlicher Art und Weise demonstrieren.

Die Pfleiderer AG führe in Westeuropa in der Zeit zwischen 10.00 und 12.00 Uhr Protest- und Informationsveranstaltungen in den Werken Arnsberg, Baruth, Ebersdorf, Gütersloh, Leutkirch, Neumarkt und Nidda durch. Eingeladen hierzu seien alle Mitarbeiter der jeweiligen Standorte sowie politische Mandatsträger unterschiedlicher Parteien auf der Ebene von Stadt, Kreis, Land und Bund. In Osteuropa finde aufgrund der unterschiedlichen Verwaltungsstruktur in derselben Zeit eine zentrale Protest- und Informationsveranstaltung in Warschau statt.

„Es geht um die Verhinderung einer dramatischen Unterversorgung von europaweit 430 Mio. Kubikmeter Holz jährlich ab 2011“, erklärt Pawel Wyrzykowski, Vorstand der Pfleiderer AG, und fügt hinzu: „Gerät die Versorgung der Werke ins Stocken, stehen vielerorts innovative, kerngesunde Produktionsstandorte und Hunderttausende von Arbeitsplätzen in Europa auf dem Spiel.“

Die europäische Holzindustrie sichere aktuell rund 2,7 Mio. Arbeitsplätze. Die deutsche Holzindustrie beschäftige davon etwa 500.000 Menschen. Die Bioenergiebranche weise nach Angaben des Bundesumweltministeriums im Zusammenhang mit „fester Biomasse“ nur 47.600 Arbeitsplätze aus (BMU-Broschüre „Erneuerbar beschäftigt!“). Einem Bioenergie-Branchenumsatz von 11,4 Mrd. Euro würden seitens der stofflichen Nutzung von Holz rund 70 Mrd. Euro in Deutschland gegenüberstehen.

„Unsere Mitarbeiter sehen nicht ein, dass der für den Arbeitsmarkt und die Wertschöpfung im Vergleich viel weniger bedeutsame Holzenergiesektor durch Subventionen und Steuergeschenke begünstigt wird, und ihre eigenen hochwertigen Arbeitsplätze dadurch unsicher werden“, berichtet Alfred Dennenmoser, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Pfleiderer Holzwerkstoffe GmbH.

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