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Homeoffice: Deutsche nur im Mittelfeld

Foto: txn/123rf/Randstad

Deutschland liegt mit durchschnittlich 1,0 Tagen Homeoffice pro Woche im Mittelfeld in Europa. In Österreich sind es 0,8 Tage. Mehr von zuhause wird in Unternehmen im Vereinigten Königreich gearbeitet (1,5 Tage), Frankreich und Italien liegen mit 0,6 und 0,7 Tagen deutlich darunter. In anderen westlichen Ländern liegt Kanada mit 1,7 Tagen vorne, gefolgt von den USA mit 1,4 Tagen. In Australien arbeiten die Beschäftigte durchschnittlich 1,3 Tage von zuhause. Das geht aus einer Umfrage des Ifo Instituts unter Vollzeitbeschäftigten hervor, die in insgesamt 34 Ländern durchgeführt wurde.

„Wir sehen, dass Beschäftigte die Möglichkeit von zuhause aus zu arbeiten sehr schätzen. Es klafft jedoch eine Lücke zwischen der Anzahl der von den Beschäftigten gewünschten und den von den Arbeitgebern geplanten Homeofficetagen“, sagt Mathias Dolls, stellvertretender Leiter des Ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.

In Deutschland wünschen sich die Beschäftigen durchschnittlich 1,8 Tage Homeoffice pro Woche. In Österreich sind es 1,6 Tage. Im Vereinigten Königreich beträgt der 2,3 Tage; in den Vereinigten Staaten 2,6 Tage. Auf der anderen Seite planen Arbeitgeber in Deutschland künftig 1,2 Tage anzubieten. In Österreich planen Arbeitgeber mit 1,0 Tagen pro Woche. Im Vereinigten Königreich sind es 1,7 Tage; in den Vereinigten Staaten 1,9 Tage.

Die Forschenden fragten auch, welche Vorteile Beschäftigte im Arbeiten vor Ort sehen und welche sie im Homeoffice haben. Hauptvorteile des Homeoffice sind danach Zeit- und Kosteneffizienz sowie Flexibilität. Am Arbeiten im Büro schätzen die Beschäftigten vor allem das Miteinander mit Kolleg*innen, eine bessere Zusammenarbeit und eine klare Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben.

Die Umfrage wurde im April und Mai 2023 durchgeführt. In Frankreich, Deutschland, Italien, im Vereinigten Königreich und den USA liegen je 2.500 repräsentative Antworten vor. Ausgewertet wurden Antworten von rund 42.400 Vollzeitbeschäftigten in 34 Ländern. Die Befragten sind zwischen 20 und 64 Jahre alt und haben mindestens einen weiterführenden Schulabschluss.

Randstad-ifo-Umfrage: 61 Prozent der Unternehmen erlauben ihren Mitarbeitenden Homeoffice

Eine weitere Umfrage zu dem Thema zeigt: 61% der befragten Unternehmen bieten die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Das geht aus der jüngsten Personalleiterbefragung durch das Ifo Institut in Kooperation mit Randstad hervor. Im Durchschnitt ermöglichen die Unternehmen ihren Mitarbeitenden 6,4 Tage Homeoffice im Monat, nach 6,7 Tagen in der Umfrage vor einem Jahr. „Insbesondere Handelsbetriebe und kleine Unternehmen bieten seltener die Arbeit von zu Hause an“, sagt Ifo-Expertin Johanna Garnitz.

Im Handel sind es 34% der Betriebe, nach 51 vor einem Jahr. Im Schnitt werden hier 5,7 Tage im Monat im Heimbüro gearbeitet, nach zuvor 7 Tagen. Bei kleinen Firmen bis 49 Mitarbeitenden sind es 32%, nach 46%. Auch hier arbeiten die Angestellten seltener von zu Hause. Durchschnittlich sind es 6,6 Tage im Monat, nach 7,4 Tagen.

„In großen Unternehmen und Industriefirmen können Mitarbeitende öfter und länger im Homeoffice arbeiten als vor einem Jahr“, sagt Garnitz. Fast alle befragten Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten (94%) bieten die Möglichkeit von zu Hause zu arbeiten an. Sie bewilligen mehr Tage im Monat als vor einem Jahr: im Schnitt 7,1 Tage nach 5,3 Tagen. 90% der Betriebe, die zwischen 250 und 499 Angestellte beschäftigen, ermöglichen Homeoffice. Sie genehmigen durchschnittlich 6,2 Tage pro Monat, nach 6 Tagen ein Jahr zuvor. Zwei Drittel der Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden bieten durchschnittlich 5,5 Tage an, nach 6,9 Tagen vor einem Jahr.


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