Gries Deco Company
Depot geht ins Schutzschirmverfahren

2013 eröffnete die Gries Deco Company in Niedernberg eines der größten und modernsten Logistikzentren Deutschlands. Foto: Gries Deco Company

Das traditionsreiche Einzelhandelsunternehmen Gries Deco Company GmbH, insbesondere bekannt unter der Marke Depot, hat Insolvenz beantragt. Es nutzt dabei die gesetzliche Möglichkeit des Schutzschirmverfahrens. So soll das Unternehmen im Schulterschluss insbesondere mit der Vermieter- und Lieferantenbasis nachhaltig auf die neuen Marktgegebenheiten ausgerichtet werden, wie es in einer Mitteilung der Kanzlei Lieser Rechtsanwälte heißt. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens läuft derweil uneingeschränkt weiter. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland seien für die Monate Juli bis September 2024 gesichert, alle Aushilfslöhne bezahlt, so die Kanzlei. Das Schutzschirmverfahren wurde durch das Amtsgericht Aschaffenburg mit Beschluss vom 15. Juli 2024 bewilligt

Mit einem Umsatz von rund 390 Mio. Euro im Kalenderjahr 2023, im Jahresdurchschnitt mehr als 4.400 Beschäftigten und mehr als 300 Filialen in Deutschland ist die Gries Deco Gruppe eines der bekanntesten Unternehmen der Branche. Vor der Corona-Pandemie seien es um die 410 Millionen Euro im Jahr gewesen, zitierte das Handelsblatt Geschäftsführer. Christian Gries. Er hatte Anfang 2024 wieder selbst die operative Führung übernommen und sich von der bisherigen Geschäftsführung getrennt, um das Unternehmen dauerhaft weiter in einer führenden Marktposition zu halten, wie es in der Mitteilung heißt. Mit dem jetzt gewählten Schutzschirmverfahren verkürze sich der bis dato über mehrere Jahre geplante Transformationsprozess auf wenige Monate.

Vorgesehen ist nun, den finalen Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens bis spätestens zum Jahreswechsel 2024/2025 zur Abstimmung zu bringen. Die Einleitung des Schutzschirmverfahrens werde für die 34 Depot-Standorte der Gries Deco Gruppe in der Schweiz absehbar keine relevanten Auswirkungen haben. Die Schweizer Tochtergesellschaft der Gries Deco Gruppe erwirtschafte seit Jahren positive Erträge und sei eigenständig aufgestellt, heißt es weiter. Ziel der Eigenverwaltung sei es, auch einen großen Teil der österreichischen Depot-Standorte fortzuführen. Die dazu notwendigen Details werden derzeit von der Eigenverwaltung geprüft.

Mit Dr. Sven Tischendorf und Dr. Alexander Höpfner wurden neben Christian Gries zwei marktbekannte und insbesondere auch im Einzelhandelssektor sehr erfahrene Schutzschirmexperten in die Geschäftsführung der Gries Deco Company GmbH bestellt. Der langjährige Rechtsbeistand der Gries Deco Company GmbH, Dr. William Panagiotides, komplettiert für die Dauer des Schutzschirmverfahrens das Führungsteam. Als vorläufiger Sachwalter amtiert Dr. Martin Kaltwasser.

Christian Gries: „Der Weg des Schutzschirmverfahrens wurde sehr gut vorbereitet und bewusst gewählt. Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere natürlich Mitar¬beiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen.“ Klares Ziel sei es, „das künftige Geschäftsmodell von Depot im Schulterschluss mit allen Stakeholdern in Richtung eines weg- und zukunftsweisenden Schulterschlusses für nachhaltig erfolgreichen und resistenten Einzelhandel auszurichten.“


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