GfK
Konsumklima startet stabil in den Sommer

Die Konjunkturaussichten in Deutschland hellen sich weiter auf. Der Indikator legt im Mai dieses Jahres um gut 11 Punkte zu und weist nun 19,6 Zähler auf. Diese deutliche Zunahme ist bereits der dritte Anstieg in Folge. Damit sehen die Verbraucher die deutsche Wirtschaft im Fru?hsommer klar auf Wachstumskurs. Die kleine Konjunkturdelle im vierten Quartal 2011 ist damit auch aus Verbrauchersicht endgu?ltig u?berwunden. So die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Mai 2012.
Trotz genereller rezessiver Tendenzen in Europa, speziell im Euro-Raum, sehen die Deutschen ihre Wirtschaft im Aufschwung. Dies belegen auch die ersten Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal dieses Jahres. Demnach stieg die Wirtschaftsleistung mit einem Plus von 0,5% gegenu?ber dem Vorquartal unerwartet stark an. Neben den Exporten trug demnach auch ein wachsender privater Verbrauch zu dieser erfreulichen Entwicklung bei.

Die Konsumenten zeigen sich unbeeindruckt von den zuletzt stärker gewordenen Turbulenzen im Euro-Raum. Die Wahlen in Frankreich und Griechenland, die vor allem auf den Finanzmärkten fu?r weitere Unruhe sorgen, können die Konjunkturstimmung bislang nicht beeinträchtigen. Im Gegensatz dazu ist die deutsche Wirtschaft in diesem Monat deutlich weniger positiv eingestellt, wie der gesunkene ifo-Geschäftsklimaindex zeigt.

Von dem steigenden Konjunkturoptimismus können die Einkommenserwartungen im Mai dieses Jahres nicht profitieren. Nach den geringen Einbußen im Vormonat verliert der Einkommensindikator im Mai dieses Jahres noch einmal leicht. In diesem Monat beträgt das Minus einen Punkt. Mit aktuell 32 Punkten weist der Indikator damit aber nach wie vor ein u?beraus gutes Niveau auf. Trotz der geringen Verluste gehen die Verbraucher weiterhin davon aus, dass ihre Einkommen in diesem Jahr stärker zulegen werden als in der Vergangenheit.
Ein Unsicherheitsfaktor fu?r die Entwicklung der Kaufkraft ist und bleibt jedoch die Inflation. Aktuell haben die Inflationssorgen etwas abgenommen. Allerdings können die derzeitigen Diskussionen die Verbraucher wieder verunsichern, wonach durchaus die Möglichkeit besteht, dass die Inflation auch in Deutschland zeitweise etwas deutlicher u?ber der 2-Prozent-Marke liegen könnte.

Auch durch die internationalen Turbulenzen schmälern die Konsumlaune die Bundesbu?rger nicht. Die Anschaffungsneigung kann im Mai einen Teil ihrer starken Verluste aus dem Vormonat wieder wettmachen. Nach einem Zuwachs von 4,4 Punkten weist der Indikator aktuell 32 Zähler auf und befindet sich damit in etwa auf Vorjahresniveau.

Der Gesamtindikator prognostiziert fu?r Juni 2012 einen Wert von 5,7 Punkten nach revidiert 5,7 Zählern im Mai. Damit stabilisiert sich das Konsumklima wieder und startet robust in den Sommer. Die Konsumausgaben werden ihrer zugedachten Rolle als wesentlicher Stu?tze fu?r die Konjunktur in diesem Jahr gerecht. Dies belegen auch die ersten vorläufigen Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal dieses Jahres. Neben der positiven Exportentwicklung hat auch ein steigender privater Konsum zu dem u?beraus guten Ergebnis beigetragen, wonach das BIP im Vergleich zum letzten Vierteljahr 2011 mit 0,5 Prozent stärker gewachsen ist als vermutet.

Wesentliche Voraussetzung fu?r eine nachhaltig positive Entwicklung der Binnennachfrage ist und bleibt ein robuster Arbeitsmarkt. Und hier stehen die Signale nach wie vor auf gru?n. Auch in diesem Jahr soll die Beschäftigung weiter zunehmen. So stieg bereits in den ersten drei Monaten 2012 die Zahl der Erwerbstätigen gegenu?ber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,5%, wie das Statistische Bundesamt Mitte des Monats bekannt gab.
Auf der anderen Seite birgt aber die gegenwärtig unsichere internationale Lage im Rahmen der Schuldenkrise ein gewisses Risikopotenzial auch fu?r die deutsche Binnenkonjunktur. Sollten sich die Ereignisse um Griechenland und andere Euro-Länder weiter zuspitzen oder gar eskalieren, könnte dies die positive Konsumkonjunktur schnell zum Stillstand bringen.

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