Franz Fertig
Insolvenzplan-Sanierung im Insolvenzverfahren

Schlafsofa-Hersteller Franz Fertig hat beim Amtsgericht Mosbach einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Dem Unternehmen wurde der erfahrene Sanierer Steffen Rauschenbusch als vorläufiger Insolvenzverwalter zur Seite gestellt wurde.

Franz Fertig produziert in Buchen mit 67 Mitarbeitern verwandelbare Sofas und Sessel für den gehobenen Einrichtungsfachhandel und ist zudem spezialisiert auf Projekte in den Bereichen Hotel, Pflege und insbesondere Kreuzfahrtschiffe. Der Betrieb blickt auf eine 130‐ jährige Tradition zurück.

Im Jahr 2019/2020 konnte das Unternehmen erstmals in der Firmengeschichte so viele Großaufträge für sich gewinnen bzw. Vertragsabschlüsse vorbereiten, dass eine Auslastung für die kommenden Jahre eigentlich gesichert war. Seit der Corona‐Pandemie ist gerade die Kreuzfahrtschiff‐ Industrie stark unter Druck, erhebliche Stornierungen und Verschiebungen von Aufträgen waren die Folge. Eine Vielzahl an neuen Sofa‐Modellen im Wohnmöbelbereich, die Etablierung des eigenen Online‐ Shops und der Ausbau der
Tätigkeiten in den Bereichen Hotel, Pflege und Krankenhäuser wirkt sich positiv aus. Die stark gestiegenen Einkaufspreise bei Vormaterialien wie Holz und Bezugsmaterialien sowie gestörte Lieferketten beeinflussten jedoch ebenfalls die Geschäftsentwicklung.

Die Insolvenz der MV Werften, eines Großkunden aus dem Kreuzfahrtschiffbereich zu Beginn des Jahres 2022 und vor allen Dingen die sich bedingt durch den Ukraine‐Krieg seit dem 2. Quartal deutlich eintrübende Verbraucherstimmung haben den Absatz der Schlafsofas‐ und Sessel und damit die Ergebnisse des Unternehmens in den letzten Wochen Monaten deutlich belastet.

Auf Basis der vorhandenen Aufträge und der bereits begonnenen Projekte sowohl im
Wohnmöbelbereich als auch im Objektbereich arbeitet das Unternehmen intensiv an dem Fortführungskonzept und strebt die Eigensanierung mittels Insolvenzplans an. Damit wurde die die Sanierung begleitende Kanzlei Rochade Anwälte, Mannheim beauftragt. Mit den Geschäftspartnern und den wesentlichen Gläubigern werden die Gespräche fortgesetzt und die nächsten Schritte geplant.

Das Unternehmen hat zudem mehrere aussichtsreiche Projekte im Schiffs‐ und Objektbereich in Arbeit, die ab 2023 ein weiterer Baustein bei der Unternehmensfortführung nach einem Insolvenzverfahren sein soll.


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