Der Mittelstandsverbund – ZGV
Mittelstandsgipfel mit Robert Habeck

Präsident des Mittelstandsverbundes Eckhard Schwarzer (l.) und Bundesminister für Wirtschaft Dr. Robert Habeck. Foto: Tobias Koch

Berlin. Unter dem Motto „Neuland“ haben sich am 15. und 16. Mai rund 300 renommierte Persönlichkeiten aus dem kooperierenden Mittelstand, der Politik und Wirtschaft zum Mittelstandsgipfel PEAK im Berliner dbb Forum getroffen. Besprochen wurden die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf den Mittelstand, Cybersicherheit und das Superwahljahr 2024.

Auch Dr. Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz nahm am Gipfel teil und betonte: „Das Stärkste, was Deutschland hat, das ist der Mittelstand und die Unternehmen im Mittelstand. Das Land Deutschland hat im Kern durch die Arbeit des Mittelstandes eine ökonomische Stabilität gewonnen, bekommen und erhalten, die eine Stabilität der Demokratie herbeigeführt hat. Weil sich die Vorzeichen verändert haben, gibt es einen neuen Debattenauftrag. Debatten sind manchmal anstrengend. Aber das Stärkste, was Deutschland hat, das ist der Mittelstand und die Unternehmen im Mittelstand.“ Seine zentrale Pflicht sieht Habeck in der Stabilisierung des Mittelstands, um auch zukünftig Innovationen und Investitionen in Deutschland zu ermöglichen. Gleichzeitigt räumt der Vizekanzler Versäumnisse bei der digitalen Infrastruktur und der stark überbordenden Bürokratie ein.

Den Kurs für den Mittelstand neu ausrichten

Eckhard Schwarzer, Präsident des Mittelstandsverbundes, betonte in seiner Eröffnungsrede: „Deutschland braucht neue Wirtschaftsimpulse. Gerade der Mittelstand leidet unter Bürokratie, Fachkräftemangel, ungenutzten Potentialen der Digitalisierung, mangelnder Gestaltungskraft der Politik und einer labilen Außenwirtschaft. Seit einigen Jahren steht Krisenmanagement an der Stelle einer langfristigen planvollen Gestaltung.“ Schwarzer forderte eine Neubestimmung des Kurses für den Mittelstand und verwies auf Kooperation in genossenschaftlicher oder anderer Rechtsform als zukünftiges Werkzeug der Stabilisierung und Fortentwicklung der mittelständischen Unternehmen. Neben der Politik muss der Mittelstand selbst Initiative ergreifen und sich den digitaltechnologischen Herausforderungen und Möglichkeiten, wie der Umgang mit Künstlicher Intelligenz, stellen. 

Politischer Vormittag

Der Journalist und Buchautor Hajo Schumacher besprach während des politischen Vormittags auf der PEAK mit den Gästen Jens Spahn MdB (CDU), Katja Hessel MdB (FDP) und dem ehemaligen CDU-Politiker Wolfgang Bosbach zahlreiche Herausforderungen für den Mittelstand. Im Zentrum standen verschiedene Ansätze zur Stärkung des deutschen Mittelstands und der Gesamtwirtschaft: „Wir bräuchten dringend eine Agenda 2030, um den Standort zu stärken. Der Wohlstand schrumpft. Wenn die Wirtschaft nicht wächst, ist weniger zum Verteilen da. 100 Millionen Euro netto sind letztes Jahr mehr aus Deutschland rausgeflossen als reingeflossen sind. Wir sehen, dass die Arbeitslosenzahlen steigen, das Investitionsklima ist nicht gut. Das ist die wirtschaftliche Lage.“, so Jens Spahn. Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen Katja Hessel, FDP, formulierte ein klares Ziel: „Wir müssen mehr arbeiten, wir müssen produktiver werden. Wir können es uns nicht leisten, Fachkräfte nach Hause zu schicken. Wir müssen Bedingungen finden, damit der Wirtschaftsstandort wieder attraktiver wird.“

Staffelübergabe in der Hauptgeschäftsführung

Am zweiten Tag der PEAK trat Dr. Henning Bergmann die Nachfolge von Dr. Ludwig Veltmann als Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbundes an, der nach fast 24 Jahren an der Spitze des Verbandes ausscheidet. Dr. Bergmann, Bankkaufmann und Jurist, war seit 2017 Geschäftsführer und dann Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes für strukturierte Wertpapiere (vormals Deutscher Derivate Verband). 

Der Mittelstandsverbund – ZGV e.V. vertritt als Spitzenverband der deutschen Wirtschaft in Berlin und Brüssel die Interessen von ca. 230.000 mittelständischen Unternehmen, die in rund 300 Verbundgruppen organisiert sind. Die kooperierenden Mittelständler erwirtschaften mit 2,36 Mio. Vollzeitbeschäftigten einen Umsatz von mehr als 511 Mrd. Euro (rund 18 Prozent des BIP) und bieten 440.000 Ausbildungsplätze.

Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Bergmann. Foto: Anika Nowak

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