Arcandor stellt Insolvenzantrag

Der Handelskonzern Arcandor mit seinen Tochterunternehmen Karstadt und Quelle hat am heutigen 9. Juni wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag stellen müssen. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, solle der Verkauf in den Warenhäusern und per Katalog jedoch uneingeschränkt weitergehen. Nach Angaben des Amtsgerichts Essen sei der Kölner Anwalt Klaus Hubert Görg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Arcandor-Chef Karl-Gerhad Eick habe betont, dass der Insolvenzantrag unausweichlich geworden sei, nachdem die Anträge des Konzerns auf Staatsbürgschaft und Rettungshilfe abgelehnt worden seien.Rund 43.000 Mitarbeiter in ganz Deutschland seien von der Insolvenz betroffen. „Wir werden auch im Rahmen des Insolvenzverfahrens darum kämpfen, möglichst viele Arbeitsplätze und Standorte zu erhalten sowie die wertvollen deutschen Traditionsmarken in eine gute Zukunft zu führen“, habe Eick versprochen. Unberührt von der Insolvenz seien die Reisetochter Thomas Cook, die Primondo-Spezialversender mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie der Homeshopping-Sender HSE 24. Die Gespräche über einen Zusammenschluss mit der Metro-Tochter Karstadt würden weitergehen. Die Metro-Group habe ihr Gesprächsangebot am heutigen 9. Juni bekräftigt. „An unserem Konzept zur Übernahme von etwa 60 Karstadt-Standorten und damit zur Rettung der großen Mehrheit der Arbeitsplätze halten wir unverändert fest“, habe sich ein Sprecher der Metro-Group geäußert. Die Insolvenz von Arcandor und dem Fürther Versandhaus Quelle belaste auch Bertelsmann schwer. Dem Medienkonzern drohe laut „Handelsblatt“ der Verlust von Druckaufträgen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Kurzarbeit stehe in der Nürnberger Tiefdruckerei der Bertelsmann-Tochter Prinovis bevor.

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