AMÖ
Möbelspediteure von Corona-Pandemie betroffen

Die Corona-Pandemie hat die Möbelspediteure spürbar getroffen. Gemäß einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V. gaben 9 von 10 Unternehmen der Branche an, von der Pandemie betroffen zu sein, fast jedes zweite Unternehmen sieht sich sogar stark betroffen. Mehr als jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) verzeichneten im letzten Jahr ein negatives Jahresergebnis.

In fast allen Marktsegmenten mussten die Umfrageteilnehmer Umsatzeinbußen verzeichnen. Am deutlichsten waren diese bei den Objektumzügen festzustellen. Jedes zweite Unternehmen hat in diesem Bereich weniger umgesetzt. Bei Erstattungsumzügen für Mitarbeiten von Firmen oder im öffentlichen Dienst haben sogar mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (51 Prozent) Umsatzeinbußen auffangen müssen. Dagegen hat nur ein Drittel der Neumöbellogistiker, die den Handel beliefern, weniger umgesetzt. Einen regelrechten Boom haben die Verteilspediteure erlebt. 71 Prozent der in der Neumöbelverteilung an den Endkunden tätigen Unternehmen berichteten über Umsatzzuwächse. Kurzarbeitergeld hat Anfang des Jahres fast jedes vierte Unternehmen beantragt. Dennoch stehen die Möbelspediteure zu ihrem Personal. Nur etwa jedes zehnte Unternehmen befasst sich mit dem Gedanken, Personal zu reduzieren. Mehr als 40 Prozent der Unternehmen wollen sogar gezielt in den Personalaufbau investieren.

Bei den Investitionen stehen bei rund einem Viertel der Unternehmen die geplanten Maßnahmen auf dem Prüfstand. 43 Prozent der Umfrageteilnehmer befürchten, dass das Jahresergebnis 2021 schlechter als das Jahresergebnis 2020 ausfallen wird. Und trotz aller Schwächen des Marktes ist es den Mitgliedern der AMÖ gelungen, das Jahr 2020 wirtschaftlich einigermaßen erträglich abzuschließen. Mehr als 60 Prozent konnten das Jahr mit einem positiven Ergebnis beenden.

Die Corona-Hilfen wurden von den Möbelspeditionen nur äußerst zurückhaltend in Anspruch genommen. 24,2 Prozent der befragten Unternehmen hatten Soforthilfen der Länder beantragt, 13,7 Prozent Soforthilfen des Bundes. Die Stundung von Steuerzahlungen und andere steuerliche Hilfsmaßnahmen beantragten 16,8 Prozent der Befragten. Das KfW-Sonderprogramm nahmen 10,5 Prozent in Anspruch und KfW-Schnellkredite und Überbrückungshilfen jeweils 9,5 Prozent der Befragten. Auf Wirtschaftsstabilisierungsfonds und Bürgschaften griffen lediglich 2,1 Prozent bzw. 1,1 Prozent der Befragten zurück. Die Einschätzungen der Entwicklungen in den verschiedenen Marktsegmenten für das Jahr 2021 variieren. Für die Privatumzüge erwarten 91 Prozent der Befragten positive Tendenzen oder zumindest eine unveränderte Lage. Dies gilt auch für die Neumöbelverteilung auf der sogenannten „letzten Meile“. Für die Verteilung von Neumöbeln zwischen Möbelhersteller und -händler gehen 22,1 Prozent der Befragten von einer Verschlechterung der Lage aus. Für Erstattungsumzüge erwarten 24,2 Prozent negative Entwicklungen, während dies bei Objektumzügen immerhin fast rund ein Drittel (33,7 Prozent) sind.


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