AFG
Alle Bereiche des Unternehmens auf dem Prüfstand

Die AFG Arbonia-Forster-Holding AG weist im 1. Halbjahr 2011 trotz einer währungsbereinigt deutlichen Umsatzsteigerung um 6.4% (+1.0% effektiv) einen rückläufigen EBIT von CHF 10.9 Mio. (Vorjahr CHF 15.2 Mio.) und ein ebenfalls schwächeres Unternehmensergebnis von CHF -1.4 Mio. (CHF 1.3 Mio.) aus, so eine aktuelle Presseinfo der AFG. Zurückzuführen sei dieses vom Unternehmen selber als "enttäuschend" bezeichnete Ergebnis auf die Belastungen durch den starken Schweizer Franken und die spürbare Zunahme der Rohstoffpreise. Die neue Führung der AFG mit dem seit 1. Juni 2011 amtierenden neuen CEO Daniel Frutig und dem neuen Verwaltungsratspräsidenten Paul Witschi sei aufgrund einer ersten Analyse zum Schluss gekommen, dass das Unternehmen unabhängig von den wettbewerbsverzerrenden Währungsverhältnissen und der unbefriedigenden Entwicklung der Gruppe unverändert über sehr gute Grundlagen und hohe unausgeschöpfte Potenziale in allen Divisionen verfüge. Man sei „zuversichtlich“, trotz des schwachen Starts im laufenden Geschäftsjahr das Vorjahresergebnis erreichen zu können.

Die drastisch zuungunsten des Schweizer Produktionsstandortes veränderten Wechselkurse führten zu einer Margen-Erosion der weitgehend aus der Schweiz heraus tätigen Geschäftseinheiten (Stahltechnik, teilweise Oberflächentechnologie). Bei größeren Objekten in der Division Küchen und Kühlen kam es auch zu einer stärkeren Konkurrenzierung im Heimmarkt Schweiz durch ausländische Anbieter. Generell hätten sich die einzelnen Divisionen unterschiedlich entwickelt

Aufgrund der ungünstigen Entwicklung bei Währungen (Euro) und Rohstoffen (Stahl) blieb die mit einem Umsatzanteil von rund 40% größte Division „Heiztechnik und Sanitär“ unter den Erwartungen. Zwar liege die Division in ihrem Kernmarkt Deutschland und im Hauptsegment Heiztechnik deutlich über dem Vorjahr, aber die britische Aqualux habe nach wie vor Mühe, Umsätze und Erträge zu steigern. Insgesamt stieg der Umsatz der Division im Vorjahresvergleich währungsbereinigt um 3.5%, effektiv sank er jedoch um 7.2%.  In der Division Küchen und Kühlen lagen sowohl Forster Küchen als auch Warendorf Küchen in der Berichtsperiode unter den Vorjahreswerten. Die Fertigung der neuen Stahlküche von Forster habe im ersten Halbjahr „erhebliche technische Probleme“ bereitet, und die Produktion in Warendorf kämpfe nach wie vor mit Auslastungsproblemen. Piatti liege hingegen umsatzmäßig in allen Segmenten deutlich über den Vorjahreszahlen. Die Währungssituation verlange allerdings bei größeren Objekten nach substanziellen Preiszugeständnissen, um im Markt zu bleiben. Die Umsatzsteigerung von CHF 113.7 Mio. auf CHF 118.2 Mio. sei angesichts des enormen Wettbewerbsdrucks „eine gute Leistung“. Mit einem gegenüber dem Vorjahr unveränderten EBIT von CHF -5.8 Mio. (CHF -5.8 Mio.) habe die Division indessen den Turnaround noch nicht geschafft. Als konkrete Reaktion auf die unbefriedigende Entwicklung haben Verwaltungsrat und Konzernleitung unter der Führung des neuen CEO  gemeinsam entschieden, in den kommenden Monaten bei der AFG alles auf den Prüfstand zu stellen. Eine Durchleuchtung sämtlicher Divisionen auf mögliche Verbesserungen namentlich auf der Kostenseite, aber auch zur Beschleunigung von Wachstum durch Innovationen, habe hohe Priorität. Der Verwaltungsrat  sei auch willens, „dazu gegebenenfalls entsprechende Investitionen zu tätigen“. Auch selektive Akquisitionen werden nicht ausgeschlossen.

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